Der Wald ist geprägt von einer unsichtbaren Struktur, den Pilzmyzelen. Der sichtbare Fruchtkörper steht im Zentrum der Arbeiten, vor allem sogenannte Blätter- oder Lamellenpilze. Gezeichnet in frischem und vertrocknetem Zustand, mit Fäden gebunden und aus der natürlichen Form gebracht, der besondere Fokus liegt auf der Linienstruktur. Die Zeichnungen sind Abbild der Beobachtung, das Schauen ist zeichnendes Denken. Gezeichnete Zeit. Umgesetzt in Tusche, in Lack als Tafelbild, in geschnittene Papierarbeiten.
Ausgeweitet ist das Schauen auf Flechten, die Lebensgemeinschaft von Algen und Pilzen, und Waldbodenfragmente, die – aufgenommen und aufs Papier geworfen – so abgebildet werden. Reflexionen über Zufall, Zustand und Zerfall.

Sabine Effinger, geboren 1963 in München, Ausbildung bei Dan und Lia Perjovschi, Asta Gröting und Martin Noël, lebt und arbeitet in München und Fürstenfeldbruck. 

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